Feuer ist nicht die einzige Gefahr


Ein Whitepaper des TT Club nimmt die bei Bränden von Lithium-Ionen-Batterien entstehenden Gase in den Fokus

(ur) Der Transportversicherer TT Club macht auf die mit einem thermischen Durchgehen („Thermal Runaway“) von Lithium-Ionen-Batterien entstehenden Gasemissionen aufmerksam.

„Untersuchungen haben gezeigt, dass während eines thermischen Durchgehens einer Lithiumbatterie erhebliche Mengen an Dampf pro kWh (Kilowattstunde) erzeugt werden können. In vielen gängigen Supply-Chain-Szenarien, einschließlich Schiffsladeräumen und Lagern, ist es realistisch, dass sich solche Dampfwolken wahrscheinlich sammeln. Selbst wenn sich die Wolken auflösen können, können die potenziellen toxischen Wirkungen bereits bei geringeren Konzentrationen auftreten“, sagt TT Club Risk Assessment Manager Neil Dalus.

Fahrer, Stauer, Schiffsbesatzungen und Ersteinsatzkräfte, die versuchen, die Brände unter Kontrolle zu bringen, stoßen auf etwas, das wie Rauch aussieht, aber in Wirklichkeit eine Mischung aus giftigen Gasen ist, die schnell und in großen Mengen entstehen. Sobald diese Gase in der Atmosphäre sind, verhalten sie sich anders als Rauch und sammeln sich aufgrund ihrer Dichte oft auf Bodenhöhe.

„Üblicherweise würde man bei Bränden und Rauch unten bleiben, um das Einatmen zu vermeiden. Bei Bränden von Lithiumbatterien dürfte sich dies als problematisch erweisen“, meint Dalus.
Die bei Lithium-Bränden freigesetzten Gase können einen hochkonzentrierten Cocktail aus Wasserstoff und Wasserstoffverbindungen, einschließlich Fluorwasserstoff, Chlorwasserstoff und Cyanwasserstoff, sowie Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid, Methan und anderen gefährlichen Chemikalien enthalten.

Als besondere problematische Komponente erweist sich Fluorwasserstoff, wenn sich Dampf und Aerosolwolken bilden. Bei Hautkontakt oder beim Einatmen können schwere gesundheitliche Schäden die Folge sein. Zudem besteht aufgrund des Wasserstoffgehalts in den Dampfwolken Explosionsgefahr.

Um diese Risiken zu minimieren, befürwortet TT Club eine Reihe von Maßnahmen. Eine Brandrisikobewertung von Lithium-Ionen-Batterien wäre ein erster Schritt wie auch die Bereitstellung von zertifizierten, umluftunabhängigen Atemschutzgeräten, chemikalienbeständigen Stiefeln und anderer Schutzausrüstung sowie von Dekontaminationsduschen nach dem Einsatz. Auch die strategische Positionierung der Feuerlöschausrüstung sollte ein wichtiger Aspekt sein.

Ebenso kann das frühzeitige Erkennen eines Vorfalls von entscheidender Bedeutung sein: Kameras und Wärmebildtechnik können eine zielführende Reaktion ermöglichen. Und selbst die Maßnahmen bei den Aufräumarbeiten sollten bedacht sein. Denn die Gase haben potenziell giftige Ablagerungen auf allen Oberflächen und in der Atmosphäre hinterlassen. Damit bleibt es an dem Brandort also weiterhin gefährlich.

In einer kostenlos verfügbaren Publikation „Lithium batteries whitepaper“ hat TT Club die von Emissionen aus Lithium-Ionen-Bränden ausgehenden Gefahren sowie detaillierte Sicherheitshinweise zusammengefasst.

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