Brandserie in Recyclinganlagen durch falsche Batterieentsorgung

Branchenverband appelliert an die Politik, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um Mensch und Umwelt zu schützen.

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(os) Die Entsorgungsbranche zeigt sich alarmiert von der jüngsten Serie von Bränden im gesamten Bundesgebiet, darunter in Hamburg-Billbrook, Augsburg-Oberhausen, Dresden, Goch (Nordrhein-Westfalen) und Mühlhausen (Thüringen). Der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE) fordert die Bundesregierung nachdrücklich dazu auf, das Problem anzugehen und Maßnahmen zu ergreifen, um Unternehmen, Beschäftigte und Umwelt besser zu schützen.

So mahnte BDE-Präsidentin Anja Siegesmund: „Ob durch Einweg-E-Zigaretten, singende Grußkarten oder blinkende Schuhe: Brände in Müllfahrzeugen und Entsorgungsanlagen werden immer häufiger durch falsch entsorgte Batterien ausgelöst und stellen eine akute und lebensbedrohliche Gefahr dar.“ Dieses Problem werde leider noch immer massiv unterschätzt, obwohl es die Sicherheit der Entsorgungsinfrastruktur und das Leben von Menschen gefährde. „Es ist höchste Zeit, dass die Politik wirksame Maßnahmen auf den Weg bringt und die Flut aus falsch entsorgten Batterien und Akkus eindämmt.“

Gemeinsam mit anderen Entsorgungsverbänden sowie den Feuerwehrverbänden hatte der BDE bereits im vergangenen Jahr konkrete Lösungsvorschläge dazu unterbreitet und etwa

  • die Einführung eines Batteriepfands,
  • eine herstellerfinanzierte Fondslösung, die die Absicherung der Recycling- und Entsorgungswirtschaft im Brandfall gewährleistet,
  • ein Verbot von Einweg-E-Zigaretten oder zumindest ein wirksames Pfand sowie
  • eine Kennzeichnungspflicht für Batterien

gefordert.

Auch der aktuelle Kabinettsbeschluss zur Novelle des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes (ElektroG) bleibe laut BDE weit hinter den Erwartungen zurück. Die Novelle sei zwar ein erster Schritt in die richtige Richtung, spare aber das Problem der falsch entsorgten Lithium-Ionen-Akkus und die daraus resultierenden Risiken völlig aus. Daher würden noch weitere Maßnahmen benötigt werden, um dem anhaltenden Problem von Batteriebränden in der Entsorgungsbranche Herr zu werden.

Darüber hinaus moniert der Verband die langwierigen Genehmigungsverfahren für Löschanlagen in Recyclingbetrieben: Hier würden sich aufgrund von administrativen Herausforderungen und Personalmangel bei den zuständigen Behörden die erforderlichen Genehmigungen verzögern, sodass wichtige Brandschutzanlagen bislang nicht oder nur mit erheblichen Wartezeiten in Betrieb genommen werden könnten. Um die Sicherheit in der Branche zu gewährleisten, sei eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren dringend erforderlich.

Aktuell hat sich auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, für ein Pfandsystem auf Batterien ausgesprochen und die Bedeutung einer sicheren und verantwortungsvollen Entsorgung unterstrichen. Vor diesem Hintergrund fordert der BDE eine enge Zusammenarbeit aller politischen Akteure, um die Sicherheit in Recyclinganlagen zu erhöhen. Das Beispiel des kürzlich beschlossenen Gesetzesentwurfs, der Kindern und Jugendlichen den Erwerb und Besitz von Lachgas – genutzt als Partydroge und durch die Gaskartuschen problematisch in der Entsorgung – verbieten soll, würde laut Siegesmund verdeutlichen, dass sich durchaus Lösungen finden lassen würden, sofern der entsprechende politische Wille vorhanden sei.

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