Beförderung von Bauxit: IMO warnt vor Gefahren

Nach dem Untergang eines Massengutfrachters besteht Grund zu der Annahme, dass auch Bauxit während der Beförderung breiartig werden kann.

(mih) Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation (IMO) warnt Kapitäne von Seeschiffen vor möglichen Gefahren durch Bauxit, das bei der Beförderung breiartig werden kann. Die Warnung basiert auf Erkenntnissen aus der Untersuchung des Untergangs der „Bulk Jupiter“. Der zehn Jahre alte und unter der Flagge der Bahamas fahrende Massengutfrachter war im Januar dieses Jahres rasch gesunken. Dabei kamen 18 Menschen ums Leben. Es deutet einiges darauf hin, dass die aus 46.400 t Bauxit bestehende Ladung breiartig geworden ist und das Schiff destabilisiert hat.

Der IMO-Unterausschuss für die Beförderung von Containern und Ladungen (Sub-Committee on Carriage of Cargoes and Containers – CCC) hat zugestimmt, ein Rundschreiben zu veröffentlichen, in dem Kapitäne gewarnt werden, Bauxit nicht zu befördern, es sein denn:

  • die bescheinigte Feuchtigkeitsgrenze für die spezifische Ladung ist kleiner als die Richtfeuchtigkeitsgrenze von 10 % und die Partikelgrößenverteilung entspricht den Vorgaben im Stoffmerkblatt für Bauxit des Internationalen Codes für die Beförderung von Schüttgut über See (IMSBC-Codes); oder
  • die Ladung ist als Ladung der Gruppe A (Ladung, die breiartig werden kann) deklariert und der Versender deklariert die Feuchtigkeitsgrenze für die Beförderung (transportable moisture limit – TML) und den Feuchtigkeitsgehalt; oder
  • es wurde festgestellt, dass die Ladung keine Gruppe A-Eigenschaften besitzt.

Da Bauxit im IMSBC-Code derzeit als Ladung der Gruppe C (Güter, die nicht breiartig werden können oder keine chemische Gefahr besitzen) eingestuft ist, besteht die Notwendigkeit, die möglichen Gefahren durch das Breiartigwerden im Zusammenhang mit Bauxit bewusst zu machen. Wenn nämlich Ladung der Gruppe A (Ladung, die breiartig werden kann) mit einem Feuchtigkeitsgehalt, der höher als die TML ist, befördert wird, besteht die Gefahr, dass sich die Ladung (die nicht sichtbar nass erscheint) an Bord verschiebt und das Schiff daraufhin möglicherweise gefährlich krängt oder gar plötzlich kentert.

Laut IMSBC-Code sind Ladungen der Gruppe A vor dem Beladen des Schiffs zu prüfen, um ihre TML und ihren tatsächlichen Feuchtigkeitsgehalt zu bestimmen. Mit der Prüfung soll bestätigt werden, dass der Feuchtigkeitsgehalt unterhalb eines Grenzwertes liegt, bis zu dem eine Beförderung als sicher gilt.

CCC richtete zudem eine Korrespondenz-Gruppe ein, um die Eigenschaften von Bauxit und Kohle (einige Arten können breiartig werden) zu beurteilen und ggf. notwendige Änderungen des IMSBC-Codes in Betracht zu ziehen.

Produktempfehlungen

Gefahrgut-Newsletter.png
ecomed-Storck Gefahrgut

Rund um Gefahrgut bestens bedient: Der Newsletter Gefahrgut bringt Sie wöchentlich auf den aktuellen Stand mit top-aktuellen Meldungen von gefahrgut.de. Tipps zu unseren Produkten und Veranstaltungen sowie hilfreiche Hintergrundinfos erhalten Sie monatlich in einer Spezial-Ausgabe. So bleiben Sie in Sachen Gefahrgut auf dem Laufenden!

Kontakt & Service

E-Mail: kundenservice@ecomed-storck.de | Telefon: +49 (0)89 2183-7922 | Telefax: +49 (0)89 2183-7620

Themen | Gefahrgut-Foren | Veranstaltungen | Int. Gefahrgut-Tage Hamburg | Deutscher Gefahrgut-Preis | Shop

Newsletter | Verlag | Kontakt | Impressum | AGB | Datenschutz | Datenschutz-Einstellungen

Weitere Online-Angebote der ecomed-Storck GmbH

gefaehrliche-ladung.de | der-gefahrgut-beauftragte.de | gefahrgut-foren.de | adr-2023.de