Krise dauert an

Die Lage in der Binnentankschifffahrt ist derzeit wenig erfreulich, Besserung ist erst mittelfristig in Sicht. Das wurde bei der 40. Tankreederversammlung des BDB deutlich.

(mih) Die Krisensituation in der Tank- und Chemiebinnenschifffahrt ist auch in diesem Jahr noch nicht überstanden. Wie auf der 40. Tankreederversammlung des Bundesverbands der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) in Duisburg deutlich wurde, braucht die Branche Durchhaltevermögen. Ausgelöst durch eine konjunkturschwache Wirtschaftslage, sinkende Kraftstoffverbräuche und die Umstellung vom Einhüllen- auf das Doppelhüllenschiff lassen sich weiterhin nur leichte Zuwächse in Höhe von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

Wie BDB-Vizepräsident Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers) erklärte, könne mittelfristig damit gerechnet werden, dass sich die Situation strukturell verbessert. Das Gewerbe müsse aber noch mindestens 24 Monate durchhalten. Spätestens ab 2018, wenn die Übergangsbestimmungen des ADN auslaufen, werde sich die Situation wieder erholen, so Jaegers.

Knapp 50 Millionen Tonnen Güter wurden 2012 mit Tankschiffen auf deutschen Flüssen und Kanälen transportiert; den Hauptanteil bilden „Kraftstoffe sowie Gas-, Diesel- und Heizölprodukte“ und „chemische Erzeugnisse“. Die stagnierenden Transportzahlen seien u.a. auf die Entwicklung kraftstoffsparender Technologien und auf das immer größer werdende Bewusstsein in der Bevölkerung, energie- und kraftstoffsparend zu leben, zurückzuführen. Dieser Trend wirke sich auch unmittelbar auf die Nachfrage in der Tankschifffahrt aus.

Ein weiteres Problem sei nach wie vor die Überkapazität der Schiffe am Markt aufgrund der Umstellung auf Doppelhüllentanker, wie es die Übergangsbestimmungen des ADN bis 2018 verlangen. Von den insgesamt 1.302 Schiffen sind erst 616 in Doppelhüllenbauweise errichtet. Die Überkapazität liegt derzeit bei etwa 25 bis 30 Prozent. Die Neubaustatistik der Doppelhüllentanker geht aber nach den Boom-Jahren 2007 und 2008 stetig zurück; mit einem weiteren Anstieg der Überkapazitäten werde daher nicht zu rechnen sein.

Über mehrere Jahre hatte Jaegers in nationalen und europäischen Gremien gerade für die Partikuliere gefordert, die kapazitätsbedingte Krise durch Abwrackmaßnahmen oder sonstige Hilfsmechanismen zu bekämpfen. Bedauerlicherweise seien diese Vorstöße aber sämtlich gescheitert, sei es am Widerstand aus dem Gewerbe, sei es am Widerstand der politischen Entscheider, sagte Jaegers. Vereinzelt sei es durch die Umstellungspflicht erwartungsgemäß zu Insolvenzen gekommen.

Im Rahmen der Weiterentwicklung des ADN wird aktuell die Fluchtwegeproblematik diskutiert: Derzeit werden in der europäischen Tankschifffahrt insgesamt 26 Varianten für Fluchtwege gezählt, u.a. Wasserschleier, Beiboot oder Verteilung der Verantwortung auf Schiff und Landanlage. Der Bedarf, dies zu vereinheitlichen, ist offensichtlich. Die Niederlande haben das Problem für sich gelöst, alle anderen Länder und die EU konnten sich aber bislang noch nicht auf eine vertretbare Lösung verständigen.

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