Berufskrankheiten rückläufig

(run) Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit um mehr als 60 Prozent zurückgegangen. Korrespondierend reduzierte sich die Anzahl anerkannter Berufskrankheiten um 63,5 Prozent auf 72.7474. Dies geht aus vorläufigen Zahlen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen für 2023 hervor. Der Verband Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) veröffentlicht seine Statistiken in einer jährlichen Meldung.

DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Stefan Hussy sagte: „Dieser Rückgang geht fast vollständig auf Corona zurück.“ Die Unfallversicherungsträger würden aktuell erheblich weniger Verdachtsanzeigen auf berufsbedingte Coronainfektionen von Beschäftigten erhalten, so Hussy weiter. „Dieser Rückgang folgt dem allgemeinen Trend beim Infektionsgeschehen und überrascht daher nicht.“ Die Verdachtsanzeigen zu allen anderen Berufskrankheiten lägen auf dem Vor-Corona-Niveau.

Weiterhin zeigt die DGUV-Statistik, dass sich im vergangenen Jahr 785.164 meldepflichtige Arbeitsunfälle in deutschen Betrieben ereigneten (-0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr). Mit 184.189 Unfällen ereigneten sich jedoch 6,3 Prozent mehr Unfälle auf dem Weg zur Arbeit als im Vorjahr. Die Zahl der tödlichen Unfälle bei der Arbeit und auf dem Weg dorthin fiel dagegen auf den niedrigsten Wert in der Geschichte der gesetzlichen Unfallversicherung: 2023 waren es 610, im Jahr zuvor noch 671.